Dyskalkulie

 

Von einer Dyskalkulie (Rechenschwäche) spricht man, wenn über einen längeren Zeitraum allgemeine und hartnäckige Schwierigkeiten beim Erlernen mathematischer Zusammenhänge auftreten. Dyskalkulie wird in der Regel während der Schulzeit, meist in der 3./4. Klasse festgestellt.

Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass ca. 10-15% der Kinder von Dyskalkulie betroffen sind.

Anzeichen von Dyskalkulie:

- Probleme im Zahlenraum bis 20
- Schwierigkeiten beim Überschreiten des Zehner- und/oder Hunderterschritts,
- Vertauschen/ Verdrehen der Stellenwerte des Zehner-, Hunderter-, Tausender- Zahlenraumes
- Kein Verständnis für Zahlen oder Rechenoperationen
- Keine Mengen- und Zahlenvorstellung, keine Vorstellung von Maßen, Entfernungen, Gewichten
- Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhrzeit, beim Umgang mit Zeit und/oder Geld
- Schwierigkeiten bei Text- und Sachaufgaben
- Schwierigkeiten bei der Zerlegung von Zahlen
- Zahlenreihen können nicht korrekt weitergeführt werden
- Verwechslung von ähnlich klingenden/ ähnlich aussehenden Zahlen
- Vorwärts- bzw. Rückwärtszählen gelingt nicht oder nur unter Verwendung der Finger

- Widersprüchliche Ergebnisse werden nicht bemerkt bzw. geduldet
- Kein Transfer auf neue Aufgabenstellungen
- Häufige Zahlendreher
- Auslassen von Ziffern
- Nur Erlernen eines mechanischen Vorgehens
- Unfähigkeit, Textaufgaben zu lösen

- Bessere Leistungen in den anderen Fächern, wenig oder gar kein Lernerfolg trotz
   intensiven Übens
- Wiederkehrende Fehler auch bei häufig geübten Aufgabenarten (das Kind hat an
   nächsten Tag wieder vergessen, was es tags zuvor geübt hat)
- Deutlich längere Übungsphasen für Mathematik im Vergleich zu anderen Fächern
- Das Kind kann seinen Rechenweg nicht erklären
- Hausaufgaben werden selten selbständig gelöst
- Verweigerungshaltung des Kindes gegenüber Mathematik

- psychosomatische Beschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit) am Morgen,
  vor Mathematikarbeiten, während der Mathematikstunde und/ oder während der 
  Rechen(haus)aufgabe
- Verhaltensauffälligkeiten

Ursachen:

Ein erster Überblick über mögliche Ursachen der Rechenschwäche zeigt folgende differenzierte Wahrnehmung an:

  • visuelle Wahrnehmung
  • auditive Wahrnehmung
  • Richtungswahrnehmung
  • Räumliche Beziehungen
  • Schwierigkeiten im abstrakten/ symbolischen Denken
  • Gedächtnis


Weitere Ursachen können sein:

Neuropsychologische Ursachen

Hier geht man von differenzierter Wahrnehmung in den Teilleistungsbereichen (räumliche Orientierungsfähigkeit, auditive und visuelle Wahrnehmung, Zusammenwirken von Wahrnehmung, Motorik und Gedächtnis) aus. Für das mathematische Lernen geht man davon aus, dass einer dieser Bereiche nicht so funktioniert, wie er eigentlich sollte (differenziert ist).

Entwicklungspsychologische Ursachen (Entwicklungspsychologie nach Piaget)

Erste Phase: Hier sind für das mathematisches Verständnis noch konkrete Handlungen mit realen Gegenständen nötig. (Erlernen der Grundrechenarten z.B. Rechenkästen mit Einerwürfeln, Zehnerstangen usw.)
Zweite Phase: Hier kommt nun die bildliche Darstellung hinzu. Die Mengen
werden zeichnerisch abgebildet, Operationen durch graphische Zeichen veranschaulicht.
Dritte Phase: Hier wird die Darstellung abstrakter (symbolische Darstellung wie mathematische Gleichungen – also die abstrakte Darstellung von Ziffern und Rechenzeichen
Vierte Phase: Hier erfolgt die Automatisierung im Symbolbereich. Auf dieser Stufe angekommen, wird es leichter, komplexe Probleme zu erfassen.

Ist eine dieser Phasen gestört, kann die nächste nicht erreicht, schon gar nicht automatisiert werden.

Linguistischer Ansatz

Beeinträchtigungen im Sprachverständnis können sich durchaus im mathematischen Bereich auswirken.

Genetischer Ansatz

Die Fähigkeit zum Erwerb mathematischer Erkenntnisse muss bereits angeboren sein. Darauf weisen Erkenntnisse aus der Säuglingsforschung hin.
 

Fehlerorientierter Ansatz

20 – 14 = 16  (?) Häufig kommen Rechenprobleme zustande, weil das Kind Begriffe, Techniken, Zusammenhänge noch nicht verstanden hat. Die dabei gemachten Fehler sind nicht etwa willkürlich, sondern unterliegen einer ganz bestimmten Regelstruktur. Das Kind hat eine falsche Lösungsstrategie angewandt. Diese gilt es zu erkennen (analysieren) und zu „hinterfragen“, welche Probleme im Detail bestehen.
Fördermaßnahmen müssen daher auf jedes Kind individuell zusammengestellt werden. Wichtig ist, dass man herausfindet, welcher Lerninhalt sicher und fehlerfrei beherrscht wird, um genau dort mit den Training anzuknüpfen.

 

Dyskalkulie verschwindet nicht von allein. Sie „wächst sich auch nicht aus“. Dyskalkulen Kindern kann durch ein spezielles Training geholfen werden.

  • Beratung
  • genaue Analyse der Schwierigkeiten
  • individuell abgestimmter Trainingsplan
  • Ermittlung der Leistungsfähigkeit im Rechnen, der Wahrnehmung, Sprache, Motorik und Konzentration (über standardisierte Testverfahren)
  • Erarbeiten individueller Rechenlernmethoden
  • Vermitteln von Rechenmethoden
  • Training der Teilleistungsbereiche mit differenzierter Wahrnehmung
  • Training der Konzentrationsfähigkeit
  • Training der Gedächtnisleistung
  • Training der mathematischen Grundsystematiken
  • Einsatz von geeigneten Rechenspielen zur Lernförderung
  • Lernen mit mehreren Sinneskanälen
  • Einsatz psychologischer und verhaltenstherapeutischer Maßnahmen bei Sekundärproblemen wie Kopf- und Bauchschmerzen, Schulangst, Versagensängsten, Lernverweigerung, Einnässen, Depressionen
  • Kostenfreies Trainingsmaterial zum gezielten Üben zu Hause
  • Beratung, Anleitung und Unterstützung der Eltern
  • Zusammenarbeit mit der Schule
  • Einbeziehen weiterer Fachleute bei Bedarf

 

Ich lade Sie zu einem Online-Besuch ein:

http://www.Easy-Maths-Program.com
http://www.legasthenie.at/dyskalkulie/
http://www.legasthenie.at/dyskalkulie/page4.html

20 Arbeitsblätter für das Dyskalkulietraining:

http://www.legasthenie.at/dyskalkulie/dys.pdf